Reisen

Meine Reisephilosophie

Reisen kann man auf vielerlei Arten. Nach meiner Studienzeit habe ich in den 2000-er Jahren einige längere Reisen als Rucksacktourist nach Übersee gemacht, darunter in die Karibik, nach Südamerika und nach Asien. Doch irgendwie fühlte ich mich dabei immer etwas gestresst. Ich musste erkennen, dass man sich auch als "Backpacker" mehr oder weniger auf den ausgetretenen Reiserouten bewegte und auf die Infrastruktur des Massentourismus angewiesen war. Das änderte sich mit meiner ersten Pilgertour zu Fuß auf dem Ökumenischen Pilgerweg im Jahre 2012. Ich entdeckte die Langsamkeit des Reisens, und seither bevorzuge ich Pilger- und Wanderreisen zu Fuß. Diese Reiseform stellte sich als längerfristig passend für mich und meine Bedürfnisse heraus. Das langsame Gehen lässt mich Landschaft und Natur der bereisten Region intensiv erleben. Sie gibt mir Gelegenheit, mich auf die Menschen einzulassen, die ich unterwegs treffe. Durch die ausgiebige körperliche Bewegung an der frischen Luft vermindern sich Stress und Hektik, und ich habe das Gefühl, viel länger unterwegs zu sein. Auch fürs ausführliche Fotografieren ist mehr Zeit, was den Reisegenuss verstärkt. Dabei brauche ich keine "Hotspots" und auch keine Sehenswürdigkeiten, die man "unbedingt gesehen haben muss", sondern ich verlasse mich ganz auf die täglichen kleinen Überraschungen am Wegesrand. Daher werden Pilger- und Weitwanderwege noch länger Teil meines Lebens sein. Insgesamt habe ich bisher 7000 km zu Fuß auf deutschen und europäischen Pilgerwegen zurückgelegt, darunter folgende Strecken:

2012-2017 - Jakobsweg durch Deutschland, Frankreich und Spanien (3600 km)
2016/17 - Sächsischer Jakobsweg (300 km)
2020 und 2023 - Ökumenischer Pilgerweg (jeweils knapp 500 km)
2022/23 - Franziskusweg durch Italien (knapp 700 km)

Mit dieser Erfahrung arbeite ich seit 2018 als Pilgerführer und bin mit Kleingruppen auf dem Ökumenischen Pilgerweg unterwegs.