Sonntag, 27. November 2022
Adventsmarkt in der Klosterkirche Oschatz
Fast schon "wie früher" fühlte es sich an diesem Wochenende an, als der Adventsmarkt in der Klosterkirche Oschatz stattfand. Verkauf, Gespräche mit Kunden, Begegnungen mit Menschen, Austausch mit Händlern - das war es, was nicht nur mir in den letzten Jahren gefehlt hat. Endlich wieder Weihnachtsmarkt! So war das freudige Aufatmen an allen Ständen durchgehend zu hören. Und auch ich begab mich mit Freuden wieder unter die Leute und konnte einige Bilder, Fotoleinwände, Fototassen und Kalender an den Mann oder an die Frau bringen. Seit dem letzten Adventsmarkt im Jahre 2019 hat sich in der Klosterkirche Oschatz einiges getan. Die großen Kirchenfenster sind freigelegt worden, so dass wir uns tagsüber an einem schönen hellen Kirchenraum erfreuen konnten. In fleißiger ehrenamtlicher Arbeit wurde in den letzten Jahren die Elektrik erneuert, womit die berühmten Stromausfälle, ohne die früher kein Adventsmarkt vonstatten ging, der Vergangenheit angehören. Und 2021 wurde auch noch das angrenzende Gemeindezentrum saniert, was für die zahlreichen Besucher und Händler vernünftige Toiletten und eine gut ausgestattete Küche gebracht hat. Alles in allem also optimale Bedingungen, die noch durch die fürsorgliche und aufmerksame Betreuung des Teams vom Klosterart-Oschatz e.V. gesteigert wurden. Natürlich durfte neben den handwerklich schön gestalteten Ständen auch Süßes und ein Becher Glühwein nicht fehlen. So verbrachte ich ein angenehmes arbeitsreiches Wochenende in Oschatz, das zu meiner vollen Zufriedenheit verlief. Ein herzliches Dankeschön an die Veranstalter und die vielen netten Besucher, die mich insgesamt sehr ermutigten, dass es nach der (hoffentlich nun überstandenen) schweren Coronazeit jetzt wieder aufwärts geht. Eine besondere Freude war es für mich, dass eine der Ausstellerinnen, die Oschatzer Malerin Heidrun Nitzsche, ein Bild präsentierte, das sie nach einem meiner Fotos gemalt hatte. Es zeigt einen stimmungsvollen Winterweg am Fuße des Liebschützbergs - eines meiner allerersten Bilder aus den frühesten Jahren meiner Tätigkeit als Fotograf, das mir immer noch sehr lieb ist. Lieben Dank auch für diese schöne Überraschung!
Freitag, 18. November 2022
Wintereinbruch
In dieser Woche wandelte sich das bisher warme, äußerst milde Herbstwetter abrupt in Richtung Winter. Der erste Schnee ist gefallen. Und obwohl die Sonne ausblieb und die Landschaft damit den letzten Glanz vermissen ließ, zeigten sich mir bei einem Spaziergang im Tauschketal heute doch unvermittelt spätherbstliche (oder soll man sagen: frühwinterliche?) Motive, die eine angenehme Melancholie verströmten. Ich hatte nur das Teleobjektiv dabei, doch diese Beschränkung empfinde ich als äußerst wohltuend, da ich nicht zum Objektivwechsel gezwungen bin, sondern mit dem zurechtkommen muss, was ich dabei habe. Ich bin gespannt, wie lange die uns die (noch sehr dezente, zurückhaltend zarte) weiße Pracht erhalten bleibt und ob sich ein Winter anschließt, der seinen Namen verdient.
Mittwoch, 09. November 2022
Benefiz-Show in der Kirche Lonnewitz
In der Kirche Lonnewitz bei Oschatz hatte ich heute die Ehre, den Auftakt zur Benefiz-Veranstaltungsreihe für die Sanierung des Glockenturms zu gestalten. Die Lonnewitzer Kirche, die für diesen Anlass von außen stimmungsvoll farbig angestrahlt war, hatte ich vorher noch nie von innen gesehen und war angetan von dem kostbaren und plastisch reich gestalteten Marienaltar aus dem 16. Jahrhundert, der einen starken Kontrast zum relativ schlichten Kirchenraum bildet. Das kleine Kirchlein füllte sich schnell, und ich erzählte über den Beginn meiner Pilgerreisen im Jahre 2012 auf dem Ökumenischen Pilgerweg. "Pilgern für Anfänger" hieß es also nach langer Zeit wiedereinmal. Obwohl diese Geschichte nun schon zehn Jahre her ist, ist sie für mich immer noch wertvoll, hat sie doch eine Reihe von Veränderungen in meinem Leben und Tätigsein eingeleitet. Dem Publikum schien es gefallen zu haben, und nach dem Ende des Vortrags entspannen sich angeregte Gespräche. Ein herzliches Dankeschön an die Lonnewitzer Frauen Rosemarie Salanga, Ricarda Wohllebe und Ellen Kromer, die alles sehr liebevoll und umsichtig vorbereitet haben! Die Zuschauer wurden am Ausgang mit einer Postkarte des Lonnewitzer Altars beschenkt, auf der der Heilige Jakobus abgebildet ist, also der Schutzpatron der Pilger und Wandersleute. Außerdem erhielt jeder Gast ein Gläschen mit Riesaer "Pilgermuscheln" aus Nudelteig. Mithin war es für mich nicht nur einfach ein Vortrag, sondern ein rundum gelungener Pilgerabend! Ich wünsche den Lonnewitzern viel Glück bei den kommenden Veranstaltungen und natürlich weiterhin viel Erfolg beim Spendensammeln!
Samstag, 08. Oktober 2022
Zwei Vorträge im Erzgebirge
In den letzten Tagen standen zwei Termine an, die mir besonders ans Herz gewachsen sind - ein Vortrag in der St. Annenkirche Thum und einer im Festsaal des Schlosses Wolkenstein. Zusammen etwa 120 Gäste sahen in Thum "Auf dem Jakobsweg durch Frankreich" bzw. in Wolkenstein "Auf dem Jakobsweg durch Westdeutschland". Die Resonanz war in beiden Fällen sehr gut. Es herrschte eine gelöste, interessierte und fröhliche Stimmung im Publikum, und hinterher gab es zahlreiche Fragen und Gespräche. Das Thema Pilgern scheint zunehmend an Interesse zu gewinnen, besonders in dem Maße, in dem unsere Gesellschaft und die Arbeitswelt immer schneller und beanspruchender werden. Sich von den Herausforderungen zuhause, auf Arbeit und in der Familie für eine gewisse Zeit zu verabschieden und nur den eigenen Gedanken nachzugehen, wird für viele Menschen immer wichtiger. Eine Pilgerreise, ob nun allein oder in der Gruppe, ist eine gute Möglichkeit, um Abstand zu gewinnen. Insofern bestärken mich die guten Rückmeldungen aus dem Erzgebirge, weiter in der Öffentlichkeit von meinen Erlebnissen auf meinem Fußmarsch quer durch Europa zu erzählen. Im übrigen ist es am 07. Oktober 2022 genau zehn Jahre her, dass ich meine erste Pilgerreise beendet habe. Am Ende des Ökumenischen Pilgerwegs war ich an diesem Tag in Vacha angekommen und hatte damit (das wusste ich damals allerdings noch nicht) den ersten großen Abschnitt meines Pilgerwegs nach Santiago de Compostela bewältigt. Was werden wohl die nächsten zehn Jahre für mich bringen? Seit 2012 habe ich mehr als 6000 Kilometer auf Pilgerwegen in Europa zurückgelegt. Ich hoffe, dass ich das noch lange tun kann.
Beim Vortrag in der St. Annenkirche in Thum war der Altarbereich schon für das Erntedankfest zwei Tage später geschmückt.
Samstag, 01. Oktober 2022
Neuer Kalender für 2023 erschienen
Alle Jahre wieder eine kleine Freude im Herbst - mein neuer Kalender ist erschienen! Unter dem Titel "Rund um Collm & Liebschützberg" versammelt er zwölf Landschafts- und Naturaufnahmen aus folgenden Orten: Calbitz, Cavertitz, Collmberg, Großböhla, Laas, Lampertswalde, Liebschützberg, Strehla und Zadel/Elbe. Zum Preis von 13,00 Euro ist er bei mir und in folgenden Verkaufsstellen erhältlich: Cavertitz: Naturwaren Sahlbach, Dorfplatz 2, 04758 Cavertitz, Tel. 034363-52202, Dahlen: Spiel- und Schreibwaren Schwemmer, Gartenstr. 3, 04774 Dahlen, Tel. 034361-52151, Oschatz: Buchhandlung Roscher, Lutherstraße 4-6, 04758 Oschatz, Tel. 03435-929779 und Oschatz-Information, Neumarkt 2, 04758 Oschatz, Tel. 03435-970242, Strehla: Schlossgärtnerei David Pestel, Torgauer Str. 23, 01616 Strehla, Tel. 035264-90260 und Blumenwerkstatt Baum, Hauptstr. 9, 01616 Strehla, Tel. 035264-98855.
Freitag, 23. September 2022
Geführte Pilgertour Leipzig-Bad Kösen
Die einzige geführte Pilgertour in diesem Herbst führte uns in dieser Woche auf dem Ökumenischen Pilgerweg von Leipzig nach Bad Kösen. Obwohl die Wetterprognose sehr durchwachsen war, hatten wir wieder einmal Glück und mussten die Regenponchos nur am ersten Tag für einige Minuten anziehen. In Kleinliebenau regnete es sich am Montagabend nach unserer Ankunft ordentlich ab, so dass wir ab Dienstag zunehmend schöneres Wetter hatten. Ab Mitte der Woche präsentierte es sich sogar mit strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel und weißen Zuckerwölkchen. Wenn Engel reisen... Denkt man an den glühend heißen Sommer zurück, dann ist und bleibt der Herbst die beste Jahreszeit zum Pilgern, auch weil man unterwegs viele Äpfel, Birnen und Pflaumen als Marschverpflegung findet. Die Tour entwickelte sich zu einem interessanten Spaziergang durch Geschichte und Kultur von Sachsen-Anhalt. Im Merseburger Dom bekamen wir als Pilger freien Eintritt. In Mücheln besuchten wir neben der Jakobuskirche auch das Wasserschloss und den drei Stockwerke tiefen Ratskeller, in dem sich früher Bierlager und Gefängnis befanden. Dort sahen wir in der Stadtinformation auch einen lehrreichen Film über die Rekultivierung des Geiseltalsees, der als der größte künstlich angelegte See Europas gilt. Nach einer sonnenreichen Wanderung durch das Saale-Unstrut-Weinbaugebiet über Freyburg statteten wir am Freitag dem berühmten Naumburger Dom einen Besuch ab, wo uns eine kurzweilige Führung erwartete. Die malerische Kurstadt Bad Kösen bildete den Abschluss der geführten Pilgerreise, die uns einmal mehr zeigte, dass viele Schätze direkt vor unserer Haustür liegen und wir im wahrsten Sinne des Wortes nur loszugehen brauchen, um sie zu entdecken. Die geführten Pilgertouren sind eine ideale Möglichkeit, das auf entspannende Weise zu tun.
Mittwoch, 24. August 2022
Erfolgreiche Premiere bei "Bilder im Meer" auf der Insel Usedom
Eine ganz besondere Atmosphäre begleitete in den letzten zwei Tagen die Premiere meines neuen Vortrags "Auf dem Jakobsweg durch Europa": Meeresrauschen, Möwenschreie und feiner Sand zwischen den Zehen. Einen schöneren Ort als die Kaiserbäder Bansin und Heringsdorf an der Ostsee hätte ich mir für die Präsentation nicht wünschen können! Als ausgemachte Landratte hatte mich Wenke Labahn vom Eventmanagement der Kaiserbäder Usedom aus dem Internet "gefischt". So erzählte ich meine Pilgergeschichte, die sich in den Jahren 2012 bis 2017 vollkommen auf der Erde abspielte, ausgerechnet das erste Mal am Meer. Und es war gleich eine doppelte Premiere! Nicht nur, dass ich in einem Vortrag erstmals einen Überblick über meine gesamte Pilgertour gab - bisher hatte ich die jeweiligen Abschnitte Deutschland, Frankreich und Spanien nur in Einzelvorträgen vorgestellt. Nein, es stellte sich auch heraus, dass für die "Bilder im Meer" (so heißt die zauberhafte Reihe) zum ersten Mal jemand engagiert wurde, der nicht von Usedom oder aus Mecklenburg-Vorpommern kam und über Meeresthemen erzählte. Die Gäste machten es sich bei etwas frischen Temperaturen in den Liegestühlen gemütlich und schauten auf eine große LED-Wand, die direkt im Meer steht. Wenn da kein Urlaubsfeeling aufkommt! Zum Glück ließ der Wind im Laufe des Abends etwas nach, so dass ich nicht vom Strand bzw. von der Bühne geweht wurde. Es war mir jedenfalls ein großes Vergnügen, die Geschichte meiner 3600 Kilometer langen Pilgertour von Sachsen nach Santiago in diesem Ambiente zu präsentieren. Aber ein neuer Vortrag ist auch immer mit etwas Aufregung verbunden. Ohne den geduldigen Rat meiner Freundin Nicole Kierzek und meines Kollegen Robert Neu hätte ich wohl statt 90 Minuten drei Stunden lang erzählt. Die außergewöhnlich gute Resonanz der Gäste zeigte mir aber, dass weniger oft mehr ist. Deshalb ein herzliches Dankeschön an Nicole und Robert für ihre guten Ratschläge zur "Entschlackung" des Vortrags! Da man solche schönen Gelegenheiten nicht alle Tage erhält, hier ein paar Eindrücke vom "Bilderabend" am Meer im Ostseebad Heringsdorf, bei dem ich mit dem Berliner Musiker Hardy Krischkowsky sogar renommierte musikalische Unterstützung hatte:
Donnerstag, 04. August 2022
Pilgern auf dem Franziskusweg oder: Der Pilger als Tourist
8 - 40 - 330 - 10.500. Das sind die Zahlen, die meine Pilgertour auf dem Franziskusweg ganz kurz zusammenfassen. Mit 8 kg Rucksackgewicht bin ich zurückgekommen, also 4 kg leichter als auf der Hinreise. 40 Grad heiß war es zeitweise, 330 Kilometer bin ich gelaufen, und 10.500 Höhenmeter waren zu überwinden. Aber Moment mal, nur 330 km? Ist der Franziskusweg nicht mehr als 500 Kilometer lang? Ja, das ist er, und ich bin auch nicht wie geplant von Florenz nach Rom gepilgert, sondern nur bis zur alten Bischofsstadt Spoleto, einige Tage hinter Assisi. Dann habe ich mich entschieden, die Tour für dieses Jahr zu beenden. Grund dafür war nicht die unbarmherzige Hitze, auch nicht das Höhenprofil mit seinen teilweise extrem herausfordernden Anstiegen, sondern ein gewisses Gefühl der Überfüllung und Ermüdung, das mich nach knapp vier Wochen in Italien zurück in die Heimat fahren lassen hat.
Eine Pilgertour abbrechen - das habe ich noch nie getan. Diesmal empfand ich es aber als richtig. Denn ich bin mitten in die Hauptsaison der italienischen Urlaubszeit geraten, wodurch die Quartiere immer rarer (und damit teurer) wurden und das Gefühl der Einfachheit auf dem Pilgerweg zunehmend verloren ging. Landschaftlich war der Franziskusweg sehr schön, wenn auch äußerst anstrengend. Der Weg führte meist abseits von größeren Straßen durch unberührte Wildnis und streifte die Zivilisation jeweils nur kurz, bevor es wieder in den Wald oder in steilem Anstieg auf den nächsten Berg hinauf ging. Doch der krasse Gegensatz dazu sind die Touristenströme, die einfach zu viel für meine zarte Pilgerseele waren. Der katholische Heiligentourismus ist in Italien sehr ausgeprägt, man kann sich dem kaum entziehen. Tatsächlich war es auf dem Franziskusweg schwerer als sonst, als Pilger unterwegs zu sein und nicht als Tourist. Mir geht es beim Pilgern nicht um eine religiöse Wallfahrt oder touristisches Sightseeing, sondern um Einfachheit und um authentische menschliche Begegnungen am Wegesrand. Das Gefühl, Teil einer Pilgergemeinschaft zu sein, hat sich auf dem Franziskusweg nur bedingt eingestellt. Dazu trug auch bei, dass die Verständigung mit Einheimischen schwierig war. Mein weniges touristisches Italienisch und das meist nur rudimentäre Englisch der Italiener reichten dafür oft nicht aus. Auch hatte ich den Eindruck, dass es auf dem Franziskusweg nur wenige originäre Pilgerherbergen mit Raum für Begegnung gibt. Pilgerempfänge bei Privatleuten, wie sie auf dem deutschen Ökumenischen Pilgerweg oder zum Beispiel in Frankreich vorhanden sind, fehlen auf dem Franziskusweg scheinbar ganz. Die Klöster und kirchlichen Häuser nehmen lieber Gruppen als Einzelpilger auf. Daher war man gezwungen, auf touristische Beherbergung auszuweichen - Hotelzimmer, B&Bs, Pensionen und Ferienwohnungen. Dort bestand aber oft keine Kochmöglichkeit, um sich nach Pilgerart einfach und kostengünstig zu versorgen. Und auch die schönsten Restaurants werden langweilig, wenn man jeden Tag dazu genötigt wird, im touristischen Zentrum einer Stadt zu essen. Da geht das Gefühl, die Pilgerreise nach eigenen Vorstellungen selbst gestalten zu können, schnell verloren, und man gerät in die Zwänge der Tourismusindustrie, die man so nicht haben will.
Bevor ich noch Buchungsweltmeister auf Booking.com werde, habe ich mich deshalb in Spoleto für eine Verschnauf- und Denkpause in heimatlichen Gefilden entschieden. Das Zwischenziel Assisi habe ich erreicht und kann die Tour später jederzeit fortsetzen. Oder wie man so schön sagt: Viele Wege führen nach Rom. Sinnbildlich für das Ganze ist die Tatsache, dass sich meine Pilgerurkunde aus Assisi noch immer im nicht transportierten (und hoffentlich nicht verlorengegangenen) Rucksack irgendwo auf einem Flughafen in Europa befindet. Da merkt man, dass man auch als Pilger letztlich auf touristischen Pfaden unterwegs ist.
Die Zeit in Italien war trotzdem nicht umsonst, nur eben etwas anders als von den bisherigen Pilgerwegen gewohnt. Ich habe interessante Einblicke in ein Land bekommen, das ich vorher so gut wie nicht kannte. Den Ideen des Franz von Assisi nachzuspüren war spannend, gerade auch weil der Gegensatz seiner ursprünglichen Gedanken, zu dem, was heute davon sichtbar ist, sehr eindrücklich war. Hier einige Impressionen von der Strecke Florenz bis Assisi:
Freitag, 24. Juni 2022
Auf zur Pilgertour auf dem Franziskusweg!
12 - 38 - 550 - 16.000. Mit diesen Zahlen beginnt für mich heute ein langersehntes Unternehmen - die nächste große Pilgertour startet! Diesmal habe ich mir den Franziskusweg in Italien ausgesucht, der von Florenz über Assisi nach Rom führt. Zwar ist der Franziskusweg nicht allzu lang, aber dafür stehen jede Menge Höhenmeter an. Ein ständiges Auf und Ab durch die Appeninen erwartet mich. Und das bei größter Hitze, denn ganz Italien ächzt zur Zeit unter unmenschlichen Temperaturen. Hoffen wir, dass der Pilger-Wettergott es gnädig meint und in den nächsten Wochen wenigstens ab und zu eine kleine Abkühlung schickt. Auf der ersten Teiletappe von Florenz nach Assisi werde ich mit meiner Freundin Nicole unterwegs sein, den zweiten Teil bis Rom bestreite ich dann allein. Insgesamt sechs Wochen habe ich dafür Zeit und hoffe, dass dadurch auch ein wenig Muße und Seelebaumelnlassen möglich ist. Da ich in Italien bisher nicht über die Gegend am Comer See hinaus gekommen bin, wird die Pilgertour wahrscheinlich auch eine Entdeckungsreise in einem für mich neuen Land. Und was hat es nun mit den Zahlen 12 - 38 - 550 - 16.000 auf sich? Ich habe in wochenlanger Kleinarbeit meinen Rucksack gepackt und ihn mit Hilfe einer grammgenauen Gewichtstabelle auf unter zwölf Kilogramm bekommen, inklusive vier Kilogramm Verpflegung und 3 Kilogramm Fotoausrüstung übrigens. 38 Grad ist Celsius die derzeitige Durchschnittstemperatur in Italien. 550 Kilometer habe ich zu laufen, und 16.000 Höhenmeter (jeweils auf und wieder ab) stehen an. Na wenn das keine Herausforderung ist! Wir werden sehen, ob ich diese in der Lage bin zu meistern.
Freitag, 27. Mai 2022
Geführte Pilgertour Leipzig-Bad Kösen
Die zweite Pilgertour dieses Frühjahrs war in gewisser Weise eine Premiere, denn sie führte erstmals von Leipzig aus weiter in Richtung Thüringen, wo der Ökumenische Pilgerweg bekanntlich endet. Das frühlingshaft schöne Wetter blieb uns (bis auf eine kleine Regenepisode am letzten Tag) glücklicherweise hold. Zeitweise hatte man den Eindruck, der Pilgerweg ist ein Weg der Düfte, denn schon im Leipziger Auwald begleitete uns der markante Geruch des verblühenden Bärlauchs. Auch Akazien, Blauregen und Holunder kitzelten unsere Nasen, während sich abends in den Herbergen der wohlvertraute Duft der Socken und Schuhe hinzu mischte. Auf dem nunmehr dritten Abschnitt nach Bad Kösen liefen wir zunächst aus der Großstadt Leipzig hinaus auf idyllischen Wegen zur Pilgerkirche nach Kleinliebenau, wo uns ein befreundetes Pilgerpaar aus Delitzsch mit Essen versorgte. In den nächsten Tagen gab es einige schöne Überraschungen. So hatten wir am zweiten Tag ein Geburtstagskind in unseren Reihen, für das wir morgens eine festliche Frühstückstafel in der Kleinliebenauer Kirche deckten. Kurz vor Merseburg trafen wir einen Pilgerfreund, der zufällig mit dem Motorrad vorbeikam. Aber gibt es wirklich "Zufälle", wenn man auf dem Pilgerweg ist? Irgendwie fügt sich immer alles zu einem großen Ganzen. Im Naumburger Dom bekamen wir zum Beispiel unangemeldet die letzten Plätze für eine sehr abwechslungsreich gestaltete Führung. Außerdem fand ich in Mücheln ein kleines Geschenk zum Männertag vor, das mir meine netten Mitpilgerinnen heimlich auf den Tisch gewichtelt hatten. Das Fläschchen Eierlikör schlürften wir mangels Gläsern abends in bester Pilgermanier von großen Löffeln. In Mücheln gab es von der Herbergsmutter zudem eine ganz besondere Spezialität: ein opulentes Frühstück mit Wachteleiern aus eigener Produktion. Das hat man wahrlich nicht alle Tage!
Von den kulinarischen Genüssen einmal abgesehen war die Tour auch landschaftlich sehr reizvoll, da sich der Asphaltanteil in Grenzen hielt und wir viel im Grünen pilgerten. Die heranreifenden grüngelben Felder bildeten zusammen mit dem Blau des Himmels sowie den weißen Federwolken und roten Mohntupfern ein herrliches Farbschauspiel. Letztlich sind es ja immer die Ruhe und die Nähe zur Natur, die uns gut tun und Erholung vom Alltag bringen. Die Gruppe von sechs wackeren Damen, von denen eine die 70 schon überschritten hatte, war auch dieses Mal wieder sehr gut gelaunt, ausgeglichen und lauffreudig. Eine Mitpilgerin hatte sogar ein ganzes Kulturprogramm mit Gedichten, eigenen Geschichten und selbst komponierten Klavierstücken auf Lager. Das versüßte uns nicht nur den Aufenthalt im rustikalen Schloss Frankleben, wo ein Flügel zum morgendlichen Musizieren einlud. Alles in allem zeigte sich wieder einmal, dass die ungeplanten Ereignisse meist die schönsten sind. So vertraue ich auch auf den nächsten geführten Pilgertouren wieder darauf, dass uns der Pilgerweg die bereichernden Begegnungen wie von selbst schenkt. Mit der Ankunft in Bad Kösen sind wir dem Ende des Ökumenischen Pilgerwegs nun schon ein gutes Stück näher gerückt. Es verbleiben nur noch gut 150 Kilometer, bis das Ziel in Vacha winkt. Vielleicht werden wir es schon im kommenden Jahr erreichen. Ein herzliches Dankeschön an meine Mitpilgerinnen für die angenehme gemeinsame Zeit! Bis zur nächsten Tour wünsche ich allen einen guten Weg, oder wie man auf Spanisch sagt: Buen camino!
Freitag, 20. Mai 2022
Spende für Pilgerherberge auf dem Hutberg Kamenz
Im vergangenen Jahr habe ich für die Pilgerherberge auf dem Hutberg Kamenz gespendet. Der Grund dafür war, dass es dort bisher keine zeitgemäßen sanitären Einrichtungen, sondern nur ein "Plumpsklo" gab. Die Pilgerin Kerstin Boden aus Kamenz hat dazu eine Spendenaktion ins Leben gerufen, bei der sie den daneben stehenden Hutbergturm mit mehr als 6000 gestrickten Quadraten eingehüllt hat. So etwas gibt es nicht alle Tage! Ich finde es wichtig, dass man als Pilger die Infrastruktur nicht nur nutzt, sondern ab und zu auch etwas zu ihrer Erhaltung oder Verbesserung beiträgt. Auf dem Kamenzer Hutberg können sich die Pilger nun über eine moderne Toilette und Dusche freuen. Ich selbst bin mit anderen großzügigen Menschen als einer der Spender auf der Spendentafel gelandet.
(c) Fotos: Kerstin Boden, Kamenz
Freitag, 13. Mai 2022
Geführte Pilgertour Görlitz-Königsbrück
Auf der Homepage neigt man vielleicht manchmal zur übertrieben positiven Darstellung der eigenen Aktivitäten, aber diesmal ist es bestimmt keine Übertreibung, wenn ich sage, dass die erste geführte Pilgertour dieses Jahres durch eine traumhaft schöne Frühlingslandschaft führte. Bei fast schon hochsommerlich warmem Wetter starteten wir am Montag in Görlitz und kamen abends einigermaßen geschafft in Arnsdorf an. Der erste Tag ist immer eine ganz schöne Herausforderung, sind doch "aus der Kalten" nachmittags gleich mal 19 Kilometer zu bewältigen. Doch die an allen Ecken blühende und grünende Natur entschädigte uns vollauf für die Anstrengungen. An den nächsten beiden Tagen standen jeweils 25 Kilometer auf dem Programm, was angesichts von einigem Auf und Ab in den Oberlausitzer Bergen für manche Schweißperlen auf der Stirn sorgte. Ich staune immer wieder, wie ganz normale Menschen an ihre Grenzen gehen und sie Stück für Stück verschieben, und so war es auch diesmal. Die fünf Damen waren sehr harmonisch, schritten frohgemut einher und ließen sich die Strapazen nicht anmerken. Zur Belohnung wurde abends gemeinsam lecker gekocht, und auch die interessanten Gespräche mit den verschiedenen Herbergseltern waren Balsam für die Seele. Wer denkt, dass ich selbst angesichts früherer langer Pilgerwege diese Touren "mit links" mache, der irrt übrigens. Auch ich muss mich erst wieder an den Rhythmus des Gehens und an die körperliche Belastung gewöhnen. Doch merke ich schon auf den ersten Etappen immer, dass der "Steppenmodus", in den sich Körper und Geist recht schnell begeben, etwas ganz Natürliches ist und mir gut tut. Ich hoffe, dass es meinen Mitpilgerinnen genauso ging. Der unmittelbare Kontakt zur Natur, die fröhliche Geselligkeit, die Kultur am Wegesrand, die kleinen zufälligen Begegnungen mit Menschen und das befriedigende Ankommen nach stundenlangem Laufen haben für mich auch nach zehn Jahren Pilgerei und tausenden Kilometern nichts von ihrem Reiz verloren.
Sonntag, 24. April 2022
Dritter Schnupper-Pilgertag: Wurzen-Leipzig
Der letzte Schnupper-Pilgertag dieses Frühjahrs führte uns heute von Wurzen an den Stadtrand von Leipzig. Nach einem kurzen Besuch im Dom und der Einstimmung mit zwei Gedichten des berühmten Wurzener Dichters Joachim Ringelnatz ging es auf die landschaftlich reizvolle Strecke an der Mulde entlang, hinaus aus der Stadt. Das Wetter zeigte sich diesmal bedeckt und nicht so warm, was optimale Bedingungen zum Laufen waren. Die erste Rast machten wir in Nepperwitz, wo uns ein freundlicher Herr die hübsche Dorfkirche aufschloss, in der ein bemerkenswerter Altar des Künstlers Michael Fischer-Art neben alten Malereien aus früheren Jahrhunderten steht. Ein unübersehbarer Kontrast, den man so in kaum einer anderen Kirche findet. Mit einem kleinen Abstecher erkundeten wir den Schlosspark Machern, ehe es wieder hinaus auf Feld und Flur in Richtung Leipzig ging. Im Dunst des frühen Nachmittags war schon die Silhouette der Stadt mit Uniriesen und Völkerschlachtdenkmal zu erkennen. Ganz bis Leipzig hinein pilgerten wir allerdings nicht, da dies über die schon ganz beachtlichen 20 Kilometer des Tages hinaus weitere 10 bis 15 Kilometer erfordert hätte und die Strecke an der B6 entlang außerdem nicht sonderlich attraktiv ist. Da es sich am Nachmittag auch zunehmend einnieselte, kürzten wir die Etappe leicht ab und stiegen in Gerichshain in die S-Bahn, die uns wieder nach Wurzen brachte, von wo wir die Rückreise antraten. Damit gehen für dieses Jahr interessante und abwechslungsreiche Schnupper-Pilgertage zu Ende, die dem einen oder der anderen sicher ein gutes Gefühl dafür gegeben haben, was sie auf einer "richtigen" Pilgerreise erwartet. Vielleicht haben die Pilgertage ja auch schöne Erinnerungen an vergangene Pilgerreisen ausgelöst bzw. Lust auf eine eigene oder geführte Pilgertour gemacht? Auf jeden Fall danke ich allen Mitpilgern und -pilgerinnen sehr herzlich für ihre nette Gesellschaft und wünsche allen im besten Pilgersinne einen guten Weg - "buen Camino"!
Ostersonntag, 17. April 2022
Zweiter Schnupper-Pilgertag: Dahlen-Wurzen
Heute fand der zweite Pilgertag in diesem Jahr statt. Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Tag zu einem wahren Osterspaziergang. Wir ließen uns viel Zeit für Entdeckungen am Wegesrand und erkundeten zum Beispiel Schloß Dahlen, die kleine Dorfkirche Kirche Körlitz und am Ende der Etappe auch den Wurzener Dom mit seiner markanten Innenausstattung. Wenngleich auf der Strecke diesmal auch allerhand Asphalt im Spiel war, bietet der Ökumenische Pilgerweg doch immer wieder stille und naturnahe Wege, auf denen man die Gedanken schweifen lassen kann. Auch der Austausch zwischen den Pilgern tat gut, so dass wir nach einem erfüllten Tag zufrieden nach Hause fuhren. Nun steht am kommenden Sonntag noch der letzte Pilgertag für dieses Jahr an, ehe es im Mai auf die mehrtägigen Touren geht.
10. April 2022
Reportage über Astrid Sonntag von Muldental TV erschienen
Manchmal sind es kleine Zufälle, die die Inspiration für eine neue Geschichte ergeben. Bei einem Zeitungstermin in Grimma tauchte ganz am Schluss eine Frau auf, die seit Beginn der Corona-Zeit im Kirchspiel Muldental Videos über die Kirchen der Umgebung dreht. Begeistert erzählte sie von ihrer Arbeit für kirchliche Auftraggeber beim Regionalsender Muldental TV. Da im Hauptartikel kein Platz mehr für eine längere Würdigung ihrer Arbeit war, habe ich mich entschlossen, eine separate Reportage über sie zu schreiben. Astrid Sonntag ist seit zwei Jahren mit der Filmkamera rund um Grimma unterwegs und hat in unermüdlicher Arbeit das kirchliche Leben ihrer Heimatstadt porträtiert. In ihren Reportagen kommen Menschen zu Wort, die die Kirchen erhalten und beleben. Die filmischen Beiträge werden nicht nur von Kirchgemeindemitgliedern und Kirchenmitarbeitern geschätzt, sondern bereichern auch ihr eigenes Leben, erzählte sie mir. Hier mein Artikel über sie, der in der Zeitung "Der Sonntag", Ausgabe 15/2022 erschienen ist:
10. April 2022
Erster Schnupper-Pilgertag: Strehla-Dahlen
Klassisches Aprilwetter mit Sonne, Regen, Wind und Frühlingsgraupel begleitete heute die Eröffnung der Pilgersaison. Ein Pilgertag von Strehla nach Dahlen stand auf dem Programm. Einige wagemutige Pilgerinnen und Pilger ließen sich von der durchwachsenen Wettervorhersage nicht abschrecken und liefen frohgemut aus Strehla hinaus zum Liebschützberg, wo nach sieben Kilometern eine erste Essens- und Regenpause fällig war. Warme und wetterfeste Kleidung war gefragt, als uns der erste Graupelschauer auf dem Abschnitt nach Lampertswalde erwischte. Zum Glück hatte das Burgcafé geöffnet, wo wir uns bei Kaffee und Kuchen aufwärmten. Auf den letzten Kilometern bis nach Dahlen zeigte sich sogar die Sonne mit blauem Himmel - es hätte also wesentlich schlimmer kommen können. Nur die harten Pilger kommen eben in den Garten! In der netten Gruppe entwickelte sich ein reger Austausch zwischen "alten Hasen" und "Pilgerneulingen", die demnächst vielleicht auf größere Tour gehen. Genau dafür sind die Pilgertage gedacht - Informieren, Schauen und Probieren! Nächsten Sonntag geht es dann von Dahlen nach Wurzen, und Anfang Mai beginnen die fünftägigen geführten Pilgerreisen mit einer Einsteigertour von Görlitz nach Königsbrück. Hier ein paar Eindrücke vom heutigen Tag:
01. März 2022
Artikel über Christiane Schlüssel vom "Zipfelhaus" Auerbach erschienen
In der Zeitung der evangelischen Landeskriche in Sachsen, "Der Sonntag", ist eine Reportage von mir erschienen, die mir ganz besondere Freude gemacht hat. Und zwar besuchte ich im vergangenen Jahr Christiane Schlüssel, die Inhaberin der sogenannten "Zipfelhaus-Werkstatt", in Auerbach/Erzgebirge. Frau Schlüssel fertigt kunstvolle Bilder aus filigranen Blüten und macht daraus Bücher, Kalender, Karten und Leporellos. Schon immer hat mich fasziniert, was Menschen mit ihrer Hände Arbeit aus den unterschiedlichsten Materialien in der Lage sind herzustellen. Christiane Schlüssel übt sicher das außergewöhnlichste Kunsthandwerk aus, das mir bisher begegnet ist. Gleichzeitig ist sie für mich ein sehr gutes Beispiel für ein selbst geschaffenes, gelungenes Leben. Ich habe selten einen Menschen getroffen, der mehr in sich ruhte und so viel Glück und Zufriedenheit ausstrahlte. Der Artikel reiht sich auf schöne Weise ein in die Anfangszeit meiner journalistischen Tätigkeit, als ich in den Jahren 2009-2011 für das Magazin "Liebes Land" mehrere Reportagen über altes Handwerk fotografierte.
14. Februar 2022
Digitalisierung des künstlerischen Archivs von Christoph Trommer (Meißen)
In der vergangenen Woche hatte ich einen sehr interessanten Auftrag zu erledigen. Beim Meißner Porzellanmaler Christoph Trommer habe ich einen Teil seines künstlerischen Archivs digitalisiert. Knapp 100 Ölgemälde durfte ich fotografieren und nachbearbeiten, so dass sie für Internet, Reproduktionen und allgemein für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Dabei spannte sich der thematische Bogen über 50 Jahre Schaffenszeit von frühen heimatlichen Ansichten im Meißner Land Anfang der 1970-er Jahre über Aktbilder und Gemälde zum Thema Zirkus bis hin zu Malerei, die auf Reisen in Frankreich und Italien entstanden ist. Durch die Gesamtschau der Arbeiten wurde auch die künstlerische Handschrift von Christoph Trommer sichtbar, die sich meiner Auffassung nach von farblich eher zurückhaltender Gestaltung hin zu intensiven Farben und Kontrasten in den jüngeren Gemälden entwickelt hat. Das ist sicher nicht zuletzt den neuen Reisezielen in Südeuropa zu verdanken, die sich nach der Wende 1989/90 eröffnet haben. Ein bemerkenswertes Oeuvre, das umso beachtlicher ist, als dass es vollständig neben der ausfüllenden Arbeit als Porzellanmaler entstanden ist. Für mich war es eine schöne Aufgabe, die sich mir nicht aller Tage bietet, und die ich gerne ausgeführt habe. Vielleicht gibt es eines Tages davon eine Fortsetzung mit dem umfangreichen grafischen Werk von Christoph Trommer, das noch in den Regalen schlummert. Hier einige Eindrücke aus seinem Schaffen:
27. Januar 2022
Erste Filmrezension im KREUZER Leipzig erschienen
Seit vielen Jahren bin ich Abonnent des KREUZER, eines in meinen Augen sehr gut gemachten und journalistisch engagierten Stadtmagazins in Leipzig, das sich auch als alternative Gegenöffentlichkeit zu den etablierten Presseorganen versteht. Nun habe ich zum ersten Mal für diese Zeitschrift geschrieben. Mit einer Filmrezension, die zusammen mit dem leitenden Filmredakteur Lars Tunçay entstanden ist, habe ich mich auf journalistisches Neuland gewagt. Anlass war der Film "Kein richtig falsches Leben" von Michael Würfel, eine Dokumentation über das Ökodorf Sieben Linden in der Altmark. Das Ökodorf besteht seit 25 Jahren und versucht, ein Leben in ökologischer Gemeinschaft zu bieten, das Umwelt udn Natur weniger stark in Anspruch nimmt. In der Dokumentation wird die Idee und das Leben der Bewohner auf spannende Weise porträtiert. Hier geht es zum Film: http://keinrichtigfalschesleben.de Und hier steht die Rezension:
Inhaltsverzeichnis des KREUZER 02/2022:
Rezension im KREUZER 02/2022, Seite 42:
10. Januar 2022
Fotoexkursion in ehemaligen Tagebau Phönix-Nord südlich von Leipzig
Heute gab es den ersten interessanten Fotoausflug des neuen Jahres. Ein Freund aus dem Südharz lud mich ein, ihn in den stillgelegten Tagebau Phönix-Nord bei Meuselwitz/Falkenhain südlich von Leipzig zu begleiten. Der Tagebau wurde 1969 aufgegeben, dann verfüllt und als Naturschutzgebiet angelegt. Dieses erstreckt sich über drei Bundesländer (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) auf ca. 170 Hektar. Heckrinder, eine Tauruskuh, Wasserbüffel und Exmooreponys beweiden naturnah die Fläche und sorgen damit für deren Offenhaltung, so dass die Landschaft nicht wieder bewaldet wird. Das wiederum hat eine positive Auswirkung auf die Artenvielfalt. Auf schlammigen Wegen suchten wir die Heckrinder, die leicht zu finden waren, da sie von Simon Rockstroh von der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg e.V. (diese betreut das Gelände) mit einem Leckstein angelockt wurden. Etwas schwieriger gestaltete es sich schon, die Exmooreponys aufzuspüren. Schließlich fanden wir sie im Unterholz versteckt. Die Wasserbüffel ließen sich leider nicht blicken. Im Sommer kann man sie leichter sehen, da sie regelmäßig die großen Wasserstellen aufsuchen. Eine spannende Exkursion, die ich so nicht alle Tage habe. Hier ein paar Fotos davon:
01. Januar 2022
Neues Angebot: Gestaltung von Foto-Lebensbüchern
Das Jahr 2022 hat begonnen, und ich gehe gleich mit einem neuen Projekt an den Start. Ab sofort biete ich die Gestaltung von sogenannten Foto-Lebensbüchern an. Damit kann man sich seinen eigenen Lebensrückblick erstellen lassen bzw. an wichtigen Lebensstationen Bilanz ziehen. Ein Foto-Lebensbuch braucht sehr viel Sorgfalt, Planung und Zeit, damit das Leben rückblickend in einer sinnhaften Geschichte erzählt werden kann. Meine langjährige Erfahrung als Fotograf und Gestalter und meine Kompetenz als Historiker erlauben es mir, aus jedem Lebensrückblick ein kleines Kunstwerk zu machen. Aber schauen Sie selbst: